„Der große Schock“ – ein Buch über Verluste, Würde und den langen Schatten der Wendejahre
Der große Schock, Lesung und Gespräch mit der Herausgeberin
(Lesung und Gespräch mit der Herausgeberin, Katrin Rohnstock)
Mit dem Titel »Der große Schock« legt Herausgeberin Katrin Rohnstock ein Buch vor, das die wirtschaftlichen und seelischen Erschütterungen der ostdeutschen Transformationszeit aus der Perspektive von Betroffenen dokumentiert. Auf rund 250 Seiten äußern sich jene, über die sonst nur gesprochen oder geschrieben wurde: Menschen, deren Arbeits- und Lebenswelt nach 1990 durch Entscheidungen der Treuhandanstalt zerbrach. Mehr als 30 Frauen und Männer erzählen eindringlich, wie sich Fabrikschließungen, Abwicklungen und Entwertungen auf ihr Leben ausgewirkt haben. Die Geschichten stammen aus „Erzählsalons“ in fünf ostdeutschen Orten – Bischofferode, Diedorf, Ilmenau, Eisenberg und Großbreitenbach.
Die persönlichen Erinnerungen eröffnen ein breites Spektrum an Erfahrungen: den Hungerstreik der Kalikumpel, die nicht nachvollziehbare Abwicklung einer traditionsreichen Strumpffabrik, das langsame Sterben der Porzellanfabrik, gescheiterte Übernahmepläne im Möbelwerk und die systematische Ausschaltung eines erfolgreichen Relaiswerkes durch Konkurrenzdruck.
Katrin Rohnstock, lässt die Menschen zu Wort kommen. Sie sagt: „Die Erzählungen sind nicht rückwärtsgewandt, kein Stoff für eine vorgestern fällige Debatte, sondern ein aktueller Beitrag zum besseren Verständnis, warum sich bis heute viele Ostdeutsche nicht gesehen fühlen.“
Am 23. Januar 2026 kommt Katrin Rohnstock in die Musik-Galerie an der Goitzsche. Ab 17 Uhr stellt sie die 2025 erschienene Anthologie “Der große Schock – Ostdeutsche erzählen von den Folgen der Treuhand-Politik“ vor und lädt zum Gespräch ein. Sie sind herzlich willkommen zu diesem Austausch über Erfahrungen der Ohnmacht aber auch der Selbstachtung und Würde.
Eintritt: 5 Euro
Um vorherige Anmeldung wird gebeten.
Kontakt:
Tel.: 03493 338319